Bremen, den 15. April 1922
Am 15. April 1922 abends 8 1/2 Uhr waren in Tappes Restaurant die Bootseigner, welche schon mehrere Jahre ihre Boote bei Tappe liegen und auch ein Fach im Keller inne hatten, zusammengekommen, alle von dem Gedanken erfüllt der Lodderwirtschaft, welche im Keller von Jahr zu Jahr zugenommen hatte, ganz energisch entgegenzutreten. Hinzu kam, daß Herr Tappe sich im vergangenen Jahr geweigert hatte, den Keller, unter den bisherigen Umständen ,noch länger zur Verfügung zu stellen, da ihm allerlei Unannehmlichkeiten daraus entstanden waren. Herr Bollmann, welcher als provisorischer Versammlungsleiter gewählt war, begrüßte die erschienenen Damen und Herren und teilte mit, daß Herr Tappe sich auf längeres Drängen bereit gefunden habe, den Keller fernerhin zur Verfügung zu stellen, wenn derselbe von den Bootseignern in Pacht genommen würde, womit auch zugleich die Instandhaltung des Raumes und auch des Bauwerks verbunden sei. Herr Bollmann warf dann die Frage auf, in welcher Weise sich die Bootseigner vereinigen wollten, ob ein eingeschriebener Verein oder nur eine Vereinigung gegründet werden sollte. Nachdem verschiedene der Anwesenden für die eine oder andere Sache gesprochen und ihre Licht- und Schattenseiten erläutert hatten, wurde zur Abstimmung geschritten und war die Mehrheit für die Gründung einer Vereinigung, die den Namen : “Wassersportvereinigung"Munte II" führen soll.
Als I. Vorsitzender wurde Herr Bollmann
als II. Vorsitzende Herr Feuß,
als Mohlenwart ( Beisitzer) Herr Heinemann und
als Bootskellerwart (Beisitzer) Herr Heineke
gewählt. Die Wahl wurde von sämtlichen Herren angenommen. Herr Speckmann schlägt dann vor, einen Stander, wie bei anderen Segelvereinen üblich, auch in unserer Vereinigung einzuführen, da wir gewisse Vorteile dadurch haben würden und die Vereinigung auch nach außen als ein Ganzes gekennzeichnet würde. Dieser Vorschlag wird allgemein anerkannt und entspinnt sich dann eine längere Debatte über die Art des Standers. Schließlich einigt man sich in der Versammlung über den nachstehend näher erläuterten Wimpel: Weißes Leinen mit einem grünen Rand und in einem weißen Felde ein grüner Bremer Schlüssel.
Mit der umgehenden Beschaffung eines Entwurfs werden die Bootswarte betraut. In Anbetracht der heutigen Geldentwertung wurde von Herrn Bollmann ein Mitgliedsbeitrag von 150 Mark pro Jahr vorgeschlagen, in anderen Segelvereinen wird ein Beitrag von 200 M und mehr erhoben, wogegen ein Einspruch nicht erhoben wird. Von jedem Beitrag sind Herrn Tappe für Hergabe des Kellers 50 M zu zahlen. Hierauf erfolgt an die anwesenden Damen und Herren die Zuweisung eines Schrankes im Bootskeller. Hierbei stößt man auf Widerstand, da einige Fächer von den früheren Inhabern noch verschlossen gehalten werden und sollen diese durch eine Annonce in den Tageszeitungen aufgefordert werden, zur nächsten Versammlung am Freitag, den 21. April zu erscheinen, widrigenfalls die Schränke gewaltsam geöffnet werden sollen. Herr Gaede erklärt sich in liebenswürdiger Weise bereit, bis zur nächsten Zusammenkunft ein Statut der Vereinigung vorzubereiten.
Schluß 11-30 abends.
Gez. Bollmann
Feuß Schriftführer
Das Gründungsprotokoll für das Vereinsregister wurde unterschrieben von den Herren:
H.C. Bölken, Lür Bollmann, M. Boschen, Fr.Feuß, Fr. Gaede, K.Heineke, E.A. Speckmann
1922 - Im Sommer segeln - im Winter kegeln
Heinemann, Howe, Dietrich, Meyer, Heineke, W.u.K. Bathmann, O. Herrmann, Bölken, Bosma, Bornbusch, Lund und Speckmann.
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